Human-centered Design
Was ist Human-centered Design?
Das Ziel des Human–centered Design bzw. der menschenzentrierten Gestaltung ist es, eine hohe Usability und User Experience des Produkts zu garantieren. Damit unterscheidet sich der menschenzentrierte Gestaltungsansatz von demjenigen des Design Thinking. Letzterer ist weniger spezifisch und orientiert sich im Vergleich stärker an Innovation.
Die vier Phasen des Human-centered Design
Gemäß der Norm DIN EN ISO 9241-210 ist der Prozess des Human-centered Design in vier Phasen unterteilt.
1. Verstehen des Nutzungskontextes: Innerhalb dieser Phase wird ähnlich wie in der ersten Phase des Design Thinking ein Verständnis für den Nutzer bzw. dessen Nutzungskontext etabliert. Der Begriff Nutzungskontext bezeichnet dabei den Benutzer selbst, die zu erfüllende Aufgabe, die dazu nötigen Arbeitsmittel wie Hardware oder Software und zuletzt auch die physische bzw. soziale Umgebung. Dessen Analyse und Dokumentation resultiert dann in eine sogenannte Nutzungskontextanalyse. In dieser Phase des Verstehens können auch Personas (fiktive Personenbeschreibung zur Bildung von Empathie mit dem Nutzer und dessen Zielen, Motivationen und Gefühlen) oder das Ausarbeiten typischer Szenarien der Anwender in ihrem (Arbeits-)Alltag diesem Zweck dienlich sein.
2. Definition der Nutzungsanforderungen: Auf Basis des in der ersten Phase erfassten Nutzungskontexts können anschließend Nutzungsanforderungen abgeleitet werden. Dieser Vorgang wird auch User Requirements Engineering bezeichnet. Der Anspruch ist hierbei aus den erworbenen Erkenntnisse konkrete Ziele oder auch dafür notwendige Bedingungen zu formulieren. Anschließend können daraus ebenso konkrete Aufgaben des Nutzers oder sogar schon erforderliche Regeln für die Gestaltung abgeleitet werden, die in Übereinstimmung mit dem Nutzungskontext und damit den Zielen des Anwenders sind.
3. Entwurf von Konzepten/Lösungen: Innerhalb dieser Phase werden mögliche Lösungen auf Basis der in der zweiten Phase ermittelten Anforderungen und Aufgabenstellungen konzipiert. Hierbei kann neben Wireframes und weiteren Darstellungen von Interaktionsmustern und Informationsarchitekturen auch bspw. mit Nutzungsszenarien gearbeitet werden, um Interaktionen oder Gestaltlösungen in frühen Stadien der Konzeption auf ihre Plausibilität hin zu prüfen. Ein weiterer Ansatz wäre die Erstellung von Prototypen unterschiedlichen Detailgrads in der Funktionalität und des visuellen Anspruchs (z.B. Wireframes, Low-Fidelity- bzw. High-Fidelity Prototypen). Diese Prototypen liefern insbesondere in der Evaluation mit Nutzern (vierte Phase) relevante Erkenntnisse für den Gestaltungsprozess.
4. Evaluation: Besonders mittels Prototypen oder weiteren Artefakten zur Präsentation des Konzepts kann wichtiges Feedback von Anwendern innerhalb der Evaluationsphase erfragt werden. Die Aussagen, Eindrücke und möglichen Problempunkte der Nutzer nehmen wiederum Einfluss auf die weitere Konzeptionsphase, sodass im Idealfall nach einigen Iterationen das Konzept für die Anwender sehr intuitiv bedienbar und optimal unterstützend beim Erreichen derer Ziele ist. Ein weiterer Anhaltspunkt um das Konzept dahingehend zu überprüfen, stellen die innerhalb der zweiten Phase definierten Nutzungsanforderungen dar, die idealerweise durch die gestaltete Lösung erfüllt werden sollten.
User Experience und Usability im Fokus
Der menschenzentrierte Gestaltungsprozess zeichnet sich dadurch aus, dass schlussendlich eine gute Usability der Anwendung / des Produkts und eine außerordentliche User Experience für den Nutzer gestaltet werden soll. Das Potenzial des Human-centered Design kann also weitgehend in der Gestaltung von bspw. Software, Apps und Mensch-Maschine-Schnittstellen eingesetzt werden, wodurch sich auch der starke Fokus auf Nutzungskontext und –anforderungen innerhalb der Phasen erklären lässt. Sowohl Usability als auch User Experience können nur dann erfolgreich konzipiert werden, wenn der Nutzer zusammen mit dessen Zielen, Wünschen und Bedürfnissen in jeder Konzeptionsphase berücksichtigt und integriert wird – und genau das kann durch den menschenzentrierten Gestaltungsprozess erfolgreich umgesetzt werden.
Human-centered Design in Unternehmen
Insbesondere große Firmen bzw. Unternehmen besitzen teilweise eine eigene Abteilung für nutzer– bzw. menschenzentrierte Gestaltung, oder ziehen für konkrete Projekte einen externen Dienstleister heran. Letzteres ist auch eine Möglichkeit, die insbesondere von kleinen oder mittelständischen Unternehmen genutzt wird – besonders, weil oft nur sporadisch für einzelne Projekte die Expertise von UX-Designern, Gestaltern und Entwicklern benötigt wird. Auch Start Ups starten häufig mit einer stark begrenzten Mitarbeiterzahl, die nicht immer Designer und Gestalter miteinschließt.
Falls du mit deinem Unternehmen, Start Up oder KMU ein Projekt mit begeisternder User Experience und guter Usability für die Nutzer verwirklichen möchtest, dann kannst du uns gerne kontaktieren. Wir stehen euch zur Seite und unterstützen euch gerne bei der Umsetzung des Human-centered Design!